article / am 31.01.2018 um 17:33

Work Hackathon

FRAME Lab Amsterdam

Am 21. und 22. Februar findet der zweite WORK HACKATHON in Amsterdam statt.
Im Rahmen des FRAME Labs wird neben Ben van Berkel (UNStudio), David Gianotten (OMA) und Uwe R. Brückner (Atelier Brückner) auch Laurent Lacour zusammen mit Raphael Gielgen von VITRA einen Workshop leiten: »What remains from the analogue world?«


Was genau ist die Idee des Hackathons und von wem wurde das Konzept ins Leben gerufen?

Laurent Lacour: An der Hochschule Düsseldorf forschen wir seit längerem im Kontext der Lebens- und Arbeitswelten der Zukunft. Ein Thema, das zahlreiche Disziplinen streift und breite Relevanz hat. Ob es Humans Resources Kontexte sind, Fragen nach der Digitalisierung des Arbeitsplatzes, neue und verschwindende Erwerbsmodelle, Künstliche Intelligenz, oder vieles mehr. Viele beschäftigen sich mit der Frage, wie wir mittelfristig und langfristig arbeiten und leben werden.
Auch VITRA muss als Kollaborationspartner und Spezialist für Officekultur, Retail und Interiordesign Antworten auf diese Fragen finden. Die Hackathons erarbeiten entsprechende Fragestellungen und Lösungsvorschläge.

Inwiefern gibt es Schnittmengen zu deiner Arbeit als Professor für Corporate Design und der Arbeit von hauser lacour, deren Schwerpunkt ja vor allem im Bereich Branding, Interactive Design und Brandspaces liegt?

LL: Sowohl in den Seminaren der Hochschule als auch bei hauser lacour denken wir grundsätzlich ganzheitlich und integral. Die Anwendungsformen und Fragestellungen der Hackathons treffen unsere Aufgaben- und Fragestellungen in synchroner Form. Auch alle unsere Kunden müssen Verantwortung und Lösungen in der Zukunft finden, ihre Produkte und Dienstleistungen weiterentwickeln und, ihrer Marke arbeiten und als Arbeitgeber für zukünftige Generationen interessant bleiben.

 

Kannst Du ein paar Eindrücke und Erkenntnisse vom ersten Hackathon in Tokyo schildern?

LL: Tokyo war unglaublich produktiv. Die besondere Arbeitswut und Disziplin der Teilnehmer führte dazu, dass in kürzester Zeit belastbare Ergebnisse auf dem Tisch lagen. Ein Projekt aus dem Bereich Retail – die Entwicklung eines Fusion-Concepts für eine Shoppingmall – wurde prompt von Investoren aufgegriffen und wird aktuell umgesetzt.

Nach Tokyo findet die nächste Ausgabe im Rahmen der FRAME Awards in Amsterdam statt. Wie sucht ihr eure Partner aus und wie geht es danach weiter?

LL: Auf die Kooperation mit FRAME bin ich persönlich besonders stolz. Schlussendlich ist FRAME einer der relevantesten Partner im Kontext Architektur, Retail und Design. FRAME steht für internationalen Top-Level Journalismus. Entsprechend sind auch die Speaker sehr hochkarätig besetzt, beispielsweise mit Ben van Berkel und David Gianotten, zwei internationalen Stars im Bereich Architektur.
Die Themen sind immer zukunftsorientiert und bewegen sich oft im Spannungsfeld zwischen analog und digital. Im Mai werden wir mit dem Lufthansa Flying Lab in einer A380 nach New York fliegen. Dieser Hackathon findet dann bereits an Bord statt und setzt sich mitten auf dem Times Square fort.

Sind solche disruptiven Formate wie Hackathons nötig, um zukünftige Herausforderungen anzugehen?

LL: Ja. Unser Thema in Amsterdam ist »What remains from the analogue world?« und diese Frage bearbeitet nicht nur VITRA sehr intensiv in Bezug auf Lebens- und Arbeitswelten. Dies betrifft uns Designer gemeinschaftlich. Neue Möglichkeiten, neue Services, neue Ansprüche und Erwartungshaltungen – die Rolle des Designers hat sich geändert und wird auch in Zukunft noch einige Transformationen mit sich bringen. Ich sehe große Chancen für Designer und Kommunikationsexperten, denn wir können Dinge entwickeln, die Emotionen sichtbar machen und Grenzen neu stecken können. Themen, die nicht so einfach durch künstliche Intelligenz ersetzbar sind und immer höheren Stellenwert erreichen. Ob das nun aussergewöhnliche digitale Inszenierungen im Kontext des Branding sind oder Fusion-Konzepte im Bereich Civic Design. Die Anwendungsformen für Design Thinking Workshops, Hackathons oder ähnliche Formate sind extrem vielfältig.

weitere Informationen:
• FRAME Awards
• Work Hackathon
• Tickets bei Eventbrite
Fotografie: Alexander Mainusch