note / am 19.02.2016 um 12:50

Wir sind dabei

Luminale 2016

Die Künstler Merlin Baum und Niklas Reiners zeigen zur Luminale ihre Lichtinstallationen u. a. im Treppenhaus des Chemag-Hauses, das mit seiner frei um eine Lichtspindel geschwungenen Wendeltreppe bereits selbst Lichtkunst ist. 

An jedem Tag freuen wir uns aufs Neue, im historischen Chemag-Haus an der Senckenberg-Anlage unsere Büros zu haben. Das vom Architekten Ernst Balser entworfene und 1952 fertigstellte Bürohaus ist mit seiner Architektur im Stil der Nachkriegsmoderne ein bedeutendes Baudenkmal in Frankfurt.
Auch das Lichtkonzept des Hauses ist denkmalgeschützt.

In der Dunkelheit gibt das vollverglaste Treppenhaus den Blick frei auf die um eine Lichtspindel geschwungene Wendeltreppe. Das helle Licht des Treppenhauses ist schon von weitem zu sehen und lässt die Glasrotunde wie eine skulpturale Lichtinstallation wirken.

Zur diesjährigen Luminale wollten wir dieses Beispiel historischer Lichtkunst mit zeitgenössischen Aspekten der Lichtgestaltung weiterdenken. Wir haben die beiden Lichtkünstler Merlin Baum und Niklas Reiners eingeladen, eine Auswahl ihrer eigenen Arbeiten im Kontext des Chemag-Hauses zu reflektieren und neue Zusammenhänge entstehen zu lassen.

Für Merlin Baum geht es in seiner Arbeit um den Moment, in dem der Mensch etwas auslöst, eine Maschine in Gang setzt. Das Interface und seine Beschaffenheit zur Umsetzung dieser Energie sind zentrale Aspekte seiner Installationen und Objekte.

Er zeigt für uns im Chemag-Haus seine Lichtinstallation „Kinetisches Lichtinterface“. Sie reagiert auf den Wind der Umgebung und den Luftzug der Besucher und lässt auf diese Weise ein interaktives Lichtfeld entstehen. Die Besucher werden Teil der Installation, da nur ihre Bewegungen das Licht steuern. Einzeln oder in Gruppen zu tanzen, zu pusten, Luftströme zu erzeugen ist eindeutig erwünscht, um das Kinetische Lichtinterface lebendig werden zu lassen.

Merlin Baum hat das Kinetische Lichtinterface 2016 bereits im Kunstmuseum Bochum gezeigt. Zur Luminale entwickelt er eine eigens auf das Chemag-Haus zugeschnittene Version.

mehr auf merlinbaum.de

Die Installationen von Niklas Reiners untersuchen die Schnittstellen zwischen den Elementen: Zeit, Licht, Raum und Skulptur.

Seine „Fadenwellenmaschine“ entwickelt aus Bewegung und Licht eine räumliche Dimension. Räume werden nur durch Licht erschaffen. Sie können nur sehend wahrgenommen werden, entstehen, zerfallen, entstehen neu. Wie und wann das passiert, entscheidet die Maschine. Sie produziert perfekte Symmetrien und geometrische Formen, wie es nur eine Maschine kann. Indem wir sie dabei beobachten, uns von ihr überraschen lassen, erkennen wir ihren eigenen Charakter an.

Reiners „Ventilatorlaser“ hingegen segmentiert den architektonischen Raum durch spektakuläre, sich willkürlich in zwei Dimensionen ausbreitende harte Lichtgrenzen. Die Installation lässt die Faszination der Macht von Licht spüren. Der Betrachter erkennt keine Möglichkeit, sie zu beeinflussen. Die Ausbreitung ist im Gegensatz zur Fadenwellenmaschine nicht mehr auf ein Medium begrenzt.

Beide Installationen zeigt Reiners während der Luminale im Chemag-Haus – und verändert mit seinen Maschinen temporär die Wahrnehmung der Architektur.

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Über die Luminale 2016

Die Luminale ist das Off-Event der Messe Light + Building! Mit Beginn der Dunkelheit verbindet die Luminale das Messegelände und die Stadt mit mehr als 200 Licht-Installationen.

In Showrooms, Galerien, Museen, Kirchen, Bahnhöfen, Parkanlagen und ungewöhnlichen Orten präsentieren Aussteller der Light + Building, Lichtdesigner, Architekten, Künstler und Initiativen ihre Licht-Projekte zur Luminale, der achten Biennale der Lichtkultur.

Initiator: Messe Frankfurt
Datum: 13.3.-18.3.2016
Ort: Frankfurt und Offenbach
visit www.luminale.de
Bildrechte liegen bei den Künstlern