office / am 05.10.2017 um 9:32

Kassel ––– Athen

Besuch der Documenta 14

Die documenta ist pleite. Oder steht zumindest vor einem finanziellen Scherbenhaufen, so liest man dieser Tage. An uns kann das nicht liegen – denn wir sind hingefahren – nach Kassel – um zu sehen, was die wichtigste Kunstausstellung der Welt zu sagen und zu zeigen hat.

Drei Fragen an Iris Dresler, Senior Art Director bei hauser lacour und Organisatorin des gemeinsamen Ausflugs.

 

Die diesjährige documenta steht unter dem Arbeitstitel „Von Athen lernen“ und setzt erwartungsgemäß viele, auch politische, Schwerpunkte. Mit welchem Thema oder Schlagwort kannst du die Auswahl, die du gesehen hast, zusammen fassen?

Iris Es gibt wirklich sehr viel zu sehen. Zu viel für die wenige Zeit, die bei einem Besuch zur Verfügung steht. Die meisten Kunstwerke waren eher düster, keine leichte Kost. Bis auf wenige Ausnahmen hat der Ausstellung dadurch die Leichtigkeit gefehlt.

 

Neue Neue Galerie (Neue Hauptpost) und documenta Halle

Was hat dich beeindruckt, was abgeschreckt?

Iris Beeindruckend und schön finde ich jedesmal, wieviele Leute sich auf den Weg nach Kassel machen. Die bunte Mischung an Interessierten finde ich sehr sympathisch. Gleichzeitig schreckt die Menge an Menschen, zumindest am Wochenende, auch ab. Mir fällt es dann schwerer, die Muße zu finden, mich mit einzelnen Werken auseinander zu setzen.

 

Ein documenta-Besuch bedeutet ja auch immer eine kaum verarbeitbare Masse an Dingen, die man sieht oder an denen man zumindest vorbeiflaniert.
Welche konkreten Eindrücke nimmst du für deine Arbeit mit?

Iris Leider haben mich viele der Exponate ratlos zurück gelassen. Den Kunstwerken werden – das ist ja auch eine an vielen Stellen geäußerte Kritik an der diesjährigen Documenta – sehr wenige Informationen zur Seite gestellt. Aber wahrscheinlich ist es auch so, dass man in der verfügbaren Zeit möglichst viel sehen möchte, anstatt sich auf einige ausgewählte Themen konzentriert einzulassen.

Konkrete Ideen für meine Arbeit habe ich eigtenlich nicht gesammelt, zumindest nicht bewusst. Aber auch das erneute Nachdenken über Gesehenes kann in Zukunft sicher eine Inspiration sein.

 

Glas-Pavillons an der Kurt-Schumacher-Straße